Und wieder wurden meine Ohren
einmal mehr, wie jeden Tag
zum Hören dessen auserkoren,
was oberflächlich sprechen mag.
Bitte, Liebste, sprich mit mir –
mein echtes Hören wohnt bei dir.
Und wieder wurde meine Hand
einmal mehr jenen gereicht,
auf deren glitzerndem Gewand
glatte Falschheit schleicht.
Bitte, Liebste, rühr mich an,
damit ich Wahrheit fühlen kann.
Und wieder kostete mein Sprechen
mich einmal mehr unendlich Kraft,
weil seine Worte unverstanden brechen,
an dem, was Tumbheit an sich rafft.
Bitte schenk mir deinen Geist,
damit der meine nicht verwaist.
Und wieder wünschte ich mich fort,
den hohlen Masken zu entfliehen.
Ich eile hin zu dir, denn dort
ist Wahrheit nicht entliehen.
Schenk mir deine Kanten, deine Ecken:
Wahrheit stirbt im Sich-Verstecken.